Gestern wurde bekannt, dass die berühmte Viermastbark Peking der Hamburger Reederei F. Laeisz von New York zurück nach Hamburg überführt und dort einen letzten Ruheplatz als Flaggschiff des neuen Hafenmuseums bekommen wird. Vor einem Jahr habe ich die Peking am Pier des South Street Seaport Museums am Fuß der Brooklyn Bridge in New York gesehen. Schon da machte sie ein trauriges Bild. Kurz vor dem Abwracken steht jetzt fest, dass sie in ihren alten Heimathafen zurück darf. Ich bin sicher, nach einer umfassenden Restaurierung bekommt Hamburg ein weiteres schönes Wahrzeichen.
Die Flying P-Liner waren Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des 2. Weltkriegs Frachtsegler und Schulschiffe, die vor allem wegen ihrer Schnelligkeit, aber auch wegen ihrer Sicherheit und Zuverlässigkeit berühmt waren. Ein Blick zurück nach hundert Jahren auf die bekanntesten Schiffe:
Passat
Das Schwesternschiff der Peking liegt heute als Museumsschiff in Travemünde, und dort war ich schon an Bord. Einen eigenen Beitrag wird es dazu also auch noch geben. Die Passat beförderte unter anderem Weizen von Australien nach Europa und nahm an den Weizenregattas teil.
Padua
Die Padua war ebenfalls eine Viermastbark und wurde als Frachtsegler, später als Schulschiff eingesetzt. 1939 kam sie nach einer Reise Hamburg – Chile – Australien – Hamburg in nur knapp 9 Monaten in Weltrekordzeit zurück. Nach dem Krieg ging sie als Reparationsleistung an die Sowjetunion und als einziger P-Liner ist sie heute noch auf hoher See unterwegs. Man kann sie häufig auf Hafengeburtstagen und Sails bewundern, wo sie als russisches Segelschulschiff Kruzenshtern auch Mitfahrangebote hat.
Preußen
Die Preußen war ein Fünfmast-Vollschiff und muss unter vollen Segeln einen sensationellen Anblick abgegeben haben. Sie war auch der Schnellste der P-Liner und konnte mit am meisten Fracht transportieren. Nach einer Kollision im Ärmelkanal 1910 wurde das Wrack aufgegeben.
Pamir
Die Pamir erlangte traurige Berühmtheit, nachdem sie 1957 bei einem Hurrikan im Atlantik gesunken ist und 80 Seeleute, fast die gesamte Besatzung, um Leben kamen. Mit ihrem Untergang ging die Ära der großen Segelschulschiffe unter Fracht zu Ende. In Lübeck erinnert man sich in der Pamirkapelle bis heute an die verlorenen Seelen, eine sehr sehenswerte kleine Ausstellung mit Aufzeichnungen eines Überlebenden und einem Rettungsboot der Pamir.
Pommern
Eine weiterer erhaltener P-Liner, die Pommern, liegt als Museumsschiff im finnischen Mariehamn.
Die Reederei mit den P-Schiffen hatte insgesamt 86 Segelschiffe, von denen allerdings nur 66 einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben P trugen. Mehr zu allen Schiffen der Flotte findet sich bei Wikipedia.