Potsdam hat sich seit dem Fall der Mauer in ein wahres Schmuckstück verwandelt. Die Kulturlandschaft mit dem Schloss Sanssouci als kultureller Mittelpunkt, etwa 500 Hektar Parkanlagen und 150 Gebäuden ist seit 1999 UNESCO Welterbe. Mein erster Fotobesuch führte mich ein wenig abseits der größten Touristenströme in die russische Kolonie Alexandrowka und zum Belvedere auf dem Pfingstberg. Es sollten seitdem noch viele Potsdambesuche folgen, denn die Stadt vor den Toren Berlins bietet zu allen Jahreszeiten wunderbare Fotomotive.
Alexandrowka
Nach den napoleonischen Kriegen war (u.a.) ein russischer Sängerchor in Preußen gestrandet. Um die Freundschaft zwischen Preußens Friedrich Wilhelm III. und Zar Alexander I. zu besiegeln, verblieb der Chor in Potsdam und der Kaiser ließ ein „typisch russisches“ Dorf für seine Sänger errichten.
Die Siedlung hat die Wirren des folgenden Jahrhunderts zum Glück gut überdauert und stellt nun ein einzigartiges Denkmal dar. Es gibt ein kleines Museum, in dem man sich über Geschichte und Architektur der Alexandrowka informieren kann. Nebenan werden im Teehaus original russische Speisen und Getränke serviert. Auf dem Weg zum Belvedere geht man dann über den Kapellenberg, auf dem die zugehörige russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Gedächtniskirche steht, in der auch heute noch Gottesdienste stattfinden.
Belvedere auf dem Pfingstberg
Von der Alexandrowka erreicht man nach wenigen Minuten den Pfingstberg mit dem Renaissance-Schloss Belvedere darauf. Dieses Schloss hat Glück gehabt, dass 1989 die Wende war, denn es verfiel zur DDR-Zeit wegen seiner schönen Aussicht in den Westen. Dem Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V. ist es zu verdanken, dass wir jetzt wieder die Aussicht genießen können.
Das Schloss macht seinem Namen alle Ehre, vom Dach hat man eine atemberaubende Sicht über Potsdam und Berlin.